Leihmutterschaft in Florida

durch Babygest Staff
Aktualisiert am 06/11/2019

Florida ist einer der US-Bundesstaaten, in welchem Leihmutterschaft erlaubt ist. Das Gesetz dieses Staates ist strenger als in anderen Staaten wie Kalifornien zum Beispiel, aber trotzdem noch toleranter als andere Gesetze wie in Washington D.C.

Im Staat Florida ist sowohl die traditionelle als auch die gestationelle Leihmutterschaft erlaubt, obwohl sie separat geregelt werden. In der traditionellen Leihmutterschaft ist die Leihmutter gleichzeitig die biologische Mutter des Kindes, da es ihre Eizellen sind, die mit dem Sperma des Wunschvaters befruchtet werden. Diese Form der Leihmutterschaft findet selten Anwendung.

In den meisten Fällen handelt es sich um gestationelle Leihmutterschaft, d.h. die Leihmutter wird durch Embryotransfer schwanger: die Embryonen entstehen durch In-vitro-Befruchtung der Eizellen der Wunschmutter oder der Spenderin mit dem Sperma des Wunschvaters oder eines Spenders.

Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.

Anforderungen an die gestationelle Leihmutterschaft

In Florida hat jedes Familienmodell Zugang zur Leihmutterschaft. Jedoch hängt die Vorgehensweise bei der Vaterschaftsanerkennung davon ab, ob die Wunscheltern miteinander verheiratet sind oder nicht. Demnach wird die Kindschaft auf die ein oder andere Form festgelegt und obliegt unterschiedlichen Bedingungen.

Um überhaupt eine Leihmutterschaft beginnen zu können und die Elternrechte ausländischer Paare zu sichern, ist eine Ehe notwendig- egal ob es sich um ein hetero- oder homosexuelles Paar handelt. Im Fall einer heterosexuellen Ehe müssen bei der Frau folgende Gründe vorliegen, warum eine Schwangerschaft bei ihr kontraindiziert ist:

  • Wiederholte Fehlgeburten
  • Schwangerschaft stellt Gesundheitsrisiko für die Frau dar.
  • Schwangerschaft stellt Gesundheitsrisiko für den Fötus dar.

Darüber hinaus wird empfohlen, dass mindestens ein Wunschelternteil mit dem Kind biologisch verwandt ist, um sowohl bei homosexuellen als auch bei heterosexuellen Ehen die Elternrechte zu erhalten. Sollte eine Doppelspende notwendig sein, muss den Wunscheltern bewusst sein, dass das Verfahren zur Vaterschaftsanerkennung anders ablaufen wird (Siehe Punkt Elternrechte nach Geburt des Kindes).

Nach Florida-Recht muss jeder Leihmutterschaftsvertrag unter den folgenden Bedingungen abgeschlossen werden:

  • Die Leihmutter muss die einzige Person sein, die über den klinischen Eingriff und den Ablauf der Schwangerschaft entscheiden kann.
  • Die Leihmutter stimmt zu, eine angemessene pränatale medizinische Behandlung und eine ärztliche Beratung für pränatale Gesundheit zu erhalten.
  • Die Leihmutter akzeptiert, dass sie nach der Geburt alle mütterlichen Rechte auf das Baby aufgibt.
  • Die Wunscheltern stimmen zu, das Sorgerecht für das Baby nach der Geburt zu erhalten, unabhängig von Fehlbildungen oder Behinderungen.
  • Die Leihmutter erklärt sich damit einverstanden, die Rechte an dem Kind zu übernehmen, wenn keiner der Wunscheltern die biologischen Eltern des Kindes sind.

Darüber hinaus sieht das Gesetz vor, dass die Wunscheltern keinen unverhältnismäßig hohen Geldbetrag an die Leihmutter zahlen können; der Betrag sollte in Bezug auf die durch die Schwangerschaft und Geburt anfallenden Ausgaben, angemessen sein.

Elternrechte nach der Geburt des Kindes

Verheiratete Paare erhalten die Kindschaft durch ein Richterurteil. Im Gegensatz zu anderen Staaten wie Kalifornien behalten die Wunscheltern nach der Geburt die Elternrechte des Kindes gegenüber.

Es ist zu beachten, dass die Wunscheltern, die keine genetische Verwandtschaft mit dem geborenen Baby haben, d.h. die auf eine Doppelspende zurückgegriffen haben, eine Adoption beantragen müssen. Das bedeutet, dass sie den Verzicht der Leihmutter zugunsten der Wunscheltern benötigen. Obwohl davon ausgegangen wird, dass die Leihmutter keine Rechte auf das geborene Baby hat, da es zu dieser keine genetische Verbindung hat, kann dieses Verfahren etwas problematischer werden als im Falle einer Leihmutterschaft, bei der die Wunscheltern ihre Gameten einbringen können.

Um beide Elternteile als legale Eltern des Kindes festzulegen ist es notwendig, die ursprüngliche Geburtsurkunde bei einem schwulen Paar abzuändern, da im Originaldokument der biologische Vater des Kindes und die Leihmutter eingetragen sind.

Etwa 3 Tage nach der Geburt erhalten schwule Paare die abgeänderte Geburtsurkunde, die beide Partner als Eltern des Kindes anzeigt.

Mit dieser Bescheinigung kann der Richter das Urteil sprechen. Dies geschieht in der Regel bereits 3-5 Tage nach der Geburt.

Das zugesprochene Gerichtsurteil besitzt in Deutschland Gültigkeit, so dass das Kind direkt im deutschen Zivilstandsregister über das deutsche Konsulat in den USA eingetragen werden kann.

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