Leihmutterschaft in Südafrika: nur für Einwohner möglich

durch Babygest Staff
Aktualisiert am 04/09/2019

Leihmutterschaft ist in Südafrika unter bestimmten Bedingungen legal.

Nur die altruistische Form ist erlaubt und ausschließlich für Einwohner zugänglich. Es ist weder erlaubt die Leihmutter zu bezahlen, noch den Zugang zur Leihmutterschaft Ausländern zu gewähren.

Regulierung der Leihmutterschaft

Am 1. April 2010 trat Artikel 19 des „Children´s Act“ in Kraft, das die Leihmutterschaft in Südafrika regelt.

Vor dieser neuen Gesetzgebung war die altruistische Leihmutterschaft eine gängige Praxis, aber ohne Garantien für beide Seiten. Das Verfahren wurde mithilfe des Verzichts der Leihmutter, die vom lateinischen Prinzip mater semper certa est als Mutter anerkannt wurde, und die Adoption durch die Wunscheltern durchgeführt. Es war eigentlich eine nicht erkannte Leihmutterschaft.

Momentan ist das nicht so. Die südafrikanische Gesetzgebung erkennt diese Technik der assistierten Reproduktion an, immer zu altruistischen Zwecken und nur für Einwohner Südafrikas, unabhängig von deren Familienstand und sexueller Orientierung.

Obwohl diese Verordnung der Leihmutter verbietet, ein Gehalt für die Schwangerschaft zu erhalten, kann sie die mit der Schwangerschaft verbundenen Kosten bezahlt bekommen.

Darüber hinaus wird darauf bestanden, dass die zukünftigen Eltern oder mindestens einer von ihnen die Gameten, d.h. die Eizellen und Spermien, die das zukünftige Baby hervorbringen werden, zur Verfügung stellen muss.

Schließlich ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass diese Verordnung darauf besteht, dass die Leihmutterschaftsvereinbarung schriftlich erfolgen muss, von beiden Parteien unterzeichnet und von einem Gericht genehmigt werden muss.

Anforderungen um Leihmutter in Südafrika zu werden

Damit eine Frau als Leihmutter fungieren kann, muss sie die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Geschäftsfähig sein, um in einen Leihmutterschaftsprozess einzutreten.
  • Als in allen Aspekten geeignete Person für eine Leihmutterschaft angesehen zu werden.
  • Die Rechtsfolgen der Leihmutterschaftsvereinbarung und der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen, einschließlich ihrer Rechte und Pflichten aus der Vereinbarung, verstehen und akzeptieren.
  • Die Leihmutterschaft nicht als Einnahmequelle nutzen.
  • Aus altruistischen Motiven handeln, nie aus kommerziellen.
  • Bereits ein eigenes Kind ohne Komplikationen auf die Welt gebracht zu haben.
  • Das aufgrund einer gültigen Leihmutterschaftsvereinbarung geborene Kind so schnell wie möglich nach der Geburt an die beabsichtigten Eltern zu übergeben.

Damit eine Frau als Leihmutter auftreten kann, muss sie außerdem über eine Genehmigung verfügen, die besagt, dass die Wunscheltern nicht in der Lage sind, die Schwangerschaft auszutragen.

Außerdem haben die Leihmutter, ihr Partner, Ehemann oder Verwandte kein Recht auf Erziehung oder Autorität des aus dieser Leihmutterschaftsvereinbarung geborenen Kindes. Sie haben auch nicht das Recht, das geborene Kind zu kontaktieren- es sei denn, dies ist im Leihmutterschaftsvertrag festgelegt.

Falls die Leihmutter ihre genetische Last eingebracht hat, darf sie jederzeit bis zu 60 Tagen nach der Geburt vom Vertrag zurücktreten. Zu diesem Zweck muss sie das Gericht informieren, und das Gericht wird die Bestätigung feststellen, sofern die Leihmutter bescheinigt, dass es sich um eine freiheitliche Entscheidung handelt und dass ihr die Folgen bekannt sind.

In diesem Fall muss die Leihmutter die Kosten zurückerstatten, die von den Wunscheltern während des Prozesses getragen wurden. Zu beachten ist, dass dies nur dann der Fall ist, wenn die Leihmutter ihre genetische Belastung eingebracht hat, weshalb das Gesetz diese teilweise oder vollständige Leihmutterschaft eindeutig ablehnt.

Finanzielle Entschädigung an die Leihmutter

Das Gesetz macht sehr deutlich, dass eine kommerzielle Leihmutterschaft nicht erlaubt ist. Darüber hinaus ist es für jede Person verboten, eine Zahlung im Zusammenhang mit der Leihmutterschaft zu erhalten.

Die einzig erlaubte Vergütung ist:

  • Entschädigung für Ausgaben, die direkt mit der IVF oder der künstlichen Befruchtung der Leihmutter, der Schwangerschaft, der Geburt und den Rechtskosten zusammenhängen.
  • Entschädigung für Einkommensausfälle aufgrund von Leihmutterschaft.
  • Lebensversicherung oder Invalidität für die Leihmutter bei Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt.

Anerkennungsverfahren

Wie bereits kommentiert wurde, sieht die Gesetzgebung vor, dass die beiden Wunscheltern ihre Gameten zur Verfügung stellen müssen. Wenn dies nicht möglich ist, muss mindestens einer von ihnen dies tun. Dies diskriminiert Paare, bei denen beide Fruchtbarkeitsprobleme haben.

Wenn die Leihmutterschaftsvereinbarung nicht vom Gericht genehmigt wird wie es das Gesetz vorschreibt, gilt sie als nichtig, in diesem Fall wird die Leihmutter als juristische Mutter und ihr Mann als rechtlicher Vater anerkannt.

Bei der Bestimmung der Vaterschaft ist es wichtig zu berücksichtigen, wann die Vereinbarung unterzeichnet und die Zustimmung des Gerichts eingeholt wird. Wenn dies vor der Geburt passiert, gelten die Wunscheltern als rechtliche Eltern. Nach der Geburt bekommen jedoch die Leihmutter und ihr Mann die elterlichen Rechte des Kindes.

Fragen die Nutzer stellten

Darf ein Ausländer wegen Leihmutterschaft nach Südafrika gehen?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Nein, eine der gesetzlich festgelegten Anforderungen ist es, im Land ansässig zu sein. Wenn eine ausländische Person oder ein ausländisches Paar eine solche Behandlung in Südafrika einleitet, wird der Gerichtshof die Leihmuttervereinbarung nicht genehmigen und daher ist eine Leihmutterschaft weder sicher noch legal.

Wenn die Leihmutter Probleme bei der Geburt ihres Kindes hatte, würde sie trotzdem akzeptiert werden?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Grundsätzlich wäre sie nicht die beste Kandidatin für eine Leihmutterschaft, denn es ist besser, wenn es sich um eine Frau handelt, deren Schwangerschaft und frühere Geburt problemlos verlaufen sind, um die Wahrscheinlichkeit eines Risikos zu verringern. Auf jeden Fall wäre es notwendig, die Probleme die sie zuvor hatte, zu bewerten, damit festgestellt werden kann ob es angemessen ist, dass sie Leihmutter wird.

Könnte die Leihmutter das Kind behalten?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Wenn sie die genetische Belastung beigetragen hat, hat sie maximal 60 Tage Zeit, um die Mutterschaft des Babys in Anspruch zu nehmen. Sie hat auch dann ein Recht auf das Baby, wenn die Vereinbarung nicht von einem Gericht genehmigt wurde, da sie in diesem Fall als Rechtsmutter des Kindes durch Geburt gilt.

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Aus den vorher erwähnten Gründen ist Südafrika kein geeignetes Land für deutsche Wunscheltern. Sie müssen deshalb auf eine der folgenden Möglichkeiten zurückgreifen:

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Literaturverzeichnis