Probleme beim Kinderwunsch: Ursachen und Lösungen

durch Babygest Staff
Aktualisiert am 04/02/2020

Es gibt viele Formen von Unfruchtbarkeit- sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Ohne Zweifel sind sind die schlimmsten Unfruchtbarkeitsformen jene, die verhindern, dass die Frau ihr Kind austragen kann.

Frauen, die keine eigenen Kinder austragen können, bleibt nur als letzte Möglichkeit die Leihmutterschaft.

Die Leihmutterschaft ist eine Behandlung in der assistierten Reproduktion, die den Kinderwunsch vieler Paare erfüllt die selber keine Kinder bekommen können, sei es durch Fehlbildungen im Uterus, Krankheiten oder anderen medizinischen Problemen, wodurch die Frau kein Kind austragen kann.

Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.

Ursachen der Infertilität und Leihmutterschaft

Ungefähr jedes sechste Paar im Gebärfähigen Alter hat Probleme, Schwanger zu werden. Dieses Problem ist als Infertilität oder Sterilität bekannt. Die Ursachen für Infertilität sind verschieden und können sowohl Frau als auch Mann betreffen, oder in manchen Fällen beide.

Die Gründe, warum es mit der Schwangerschaft nicht klappt, sind vielseitig. Sie können unter anderem auf bestehende Störungen in den Gameten (Eizellen und Spermien) zurückführen, welche die Befruchtung verhindern. Es können aber auch Gebärmutterprobleme bestehen, welche die Einnistung des Embryos erschweren.

Es gibt Frauen, die Probleme haben, ein Kind bis zum Schluss auszutragen. Glücklicherweise gibt es als Lösung die Leihmutterschaft- das heißt, das Verfahren, mit der sich eine Frau freiwillig zur Verfügung stellt, das Kind für die Wunschmutter auszutragen.

Gründe für eine Leihmutterschaft

Die Leihmutterschaft dient entweder als:

Erste Wahl
Wenn keine Gebärmutter vorhanden ist, entweder angeboren oder chirurgisch entfernt, oder wenn die Schwangerschaft ein medizinisches Risiko für die Mutter darstellt. Es gibt auch eine strukturelle Sterilität, wie bei schwulen Pärchen oder Single-Männern der Fall.

oder

Zweite Wahl
Wenn alle anderen Behandlungen in der assistierten Reproduktion fehlgeschlagen haben, stellt die Leihmutterschaft eine letzte Alternative dar. Dies ist häufig bei wiederholten Fehlgeburten oder bei Einnistungsversagen der Fall.

Da den Männern die biologische Fähigkeit zur Schwangerschaft fehlt, ist die Leihmutterschaft für homosexuellen Paare und alleinstehende Männer die einzige Option, ein eigenes Kind mit ihren Genen zu bekommen.

Die wichtigsten medizinischen Indikationen

Die Leihmutterschaft wird in folgenden Fällen angewendet:

Fehlende Gebärmutter
von Geburt an (Rokitansky-Syndrom) oder durch Hysterektomie (operative Entfernung des Uterus).
Gebärmutterprobleme
Fehlbildungen wie Gebärmutter, Myome, Polypen, schwere Endometriose, unheilbares Asherman-Syndrom, etc.
Wiederholt gescheiterte IVF
Einnistungsfehler, wiederholte Fehlgeburten, etc.
Medizinische Kontraindikation
bei Krankenheiten, die mögliche Probleme für die Mutter, für das Leben des Fötus oder für die Gesundheit beider verursachen.
Biologische Schwangerschaftsunfähigkeit
Bei alleinstehenden Männern oder homosexuellen Paaren.

Im Anschluss erklären wir einige dieser Indikationen näher:

Hysterektomie

In den Fällen, in denen es durch einen chirurgischen Eingriff zu einem Verlust der Gebärmutter kommt, sprechen wir von einem erworbenen Fehlen einer Gebärmutter. Ohne Gebärmutter erfolgt keine Einnistung da kein Platz für den Embryo vorhanden ist und es daher zu keiner Schwangerschaft kommt.

Frauen, die nach einer Hysterektomie schwanger werden wollen, haben drei Möglichkeiten:

Adoption
das Kind ist mit den Adoptiveltern nicht genetisch verwandt.
Leihmutterschaft
Die Wunschmutter kann immernoch genetisch mit dem Kind verbunden sien, solange sie Eizellen hat und lebensfähige Eier produziert.
Gebärmuttertransplantation
Eine hochkomplexe Methode, die trotz einiger erfolgreichen Geburten als gewagt eingestuft wird.

Bei diesen Frauen kann es sein, dass sie auch die Eierstöcke oder die Funktionsfähigkeit derselben verloren haben, je nach dem warum die Hysterectomie durchgeführt wurde. Sie verlieren nicht nur die Fähigkeit zur Gestation sondern können kein biologisches Kind bekommen und müssen auf Eizellenspende zurückgreifen, um eine gestationelle Leihmutterschaft in Gang setzen zu können.

Die selben Lösungen gibt es auch, wenn von Geburt an der Uterus fehlt bzw. im Rokitansky-Syndrom. Im Allgemeinen haben die Frauen mit dieser Krankheit funktionsfähige Eierstöcke, weshalb die Leihmutterschaft ihnen biologische Kinder erlaubt, das heißt, mit ihrer genetischen Last (ihren Eizellen).

Fehlbildungen im Uterus

Die Gebärmutter ist das weibliche Organ, in dem sich der Embryo bis zur Geburt hin entwickelt. Bei schwerwiegenden Fehlbildungen in Form oder Funktion kann eine erfolgreiche Schwangerschaft verhindert werden.

Uterusfehlbildungen, Myome oder große Polypen, schwere Endometriose oder das Asherman-Syndrom sind die wichtigsten Gebärmutterprobleme, die die Einnistung und Entwicklung von Embryonen bis zur Geburt behindern können. Daher könnte in diesen Fällen die Leihmutterschaft die Lösung sein.

Fehlbildungen des Uterus können im Gegensatz zum kompletten Fehlen desselben in manchen Fällen eine Schwangerschaft ermöglichen. Nur in ganz schweren Fällen und nachdem man andere Option erfolglos ausprobiert hat, greift man zur Leihmutterschaft.

Die Leihmutterschaft ist die irreführendste und am schlechtesten informierte Behandlung im Bereich der assistierten Reproduktion. Ein grundlegender Aspekt bei der Auswahl einer Klinik und einer Agentur für eine Leihmutterschaftsbehandlung ist daher Transparenz.

Wiederholtes Scheitern der IVF

Mehrmaliges Scheitern der vorherigen Behandlungen ist ein weiterer Grund warum viele Paare mit Problemen in der weiblichen Fertilität eine Leihmutterschaft beginnen.

Nach mehreren Versuchen und wiederholt erfolgloser Einnistungen oder wiederkehrender Fehlgeburten sehen sich viele Paare nicht mehr dazu in der Lage, sich einem neuen Durchgang zu stellen, der womöglich erneut mit Scheitern verbunden ist. Somit ist der Zeitpunkt gekommen, in dem sie sich zur Suche nach einer Leihmutter entschließen, die für sie das Kind austrägt.

Frustration und Ängste, die durch die unzähligen Versuche entstanden sind, sorgen bei den Eltern dafür, dass diese die Idee eines eigenen Kindes anschließend aufgeben. Jedoch ist es wichtig, dass sie noch einen Ausweg kennenlernen um doch noch zu biologischen Kindern zu kommen: Die Leihmutterschaft.

Kontraindizierte Schwangerschaft

Auch wenn sie nicht mit der Fortpflanzung zusammenhängen oder die Frau daran hindern schwanger zu werden, gibt es schwere Krankheiten, die besonderer Behandlungen bedürfen und mit der Schwangerschaft nicht vereinbar sind.

Es gibt auch Situationen, in denen die Schwangerschaft die Krankheit verstärkt oder ernsthafte gesundheitliche Probleme verursacht und sogar zum Tod führen kann, wie beim Fötus als auch bei der Mutter. Je nach Schwere der Krankheit kann ein Spezialist der Frau "verbieten", schwanger zu werden.

Einige Beispiele von Krankheiten, die in schwerwiegenden Fällen eine Schwangerschaft kontraindizieren, sind: Autoimmunerkrankungen wie Lupus, Gerinnungsstörungen wie Thrombophilie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie das Marfan-Syndrom, neurologische Störungen wie Epilepsie, etc.

Biologisch bedingte Schwangerschaftsunfähigkeit

In diese Kategorie gehören alleinstehende Männer und männliche homosexuelle Paare. Aufgrund biologischer Gegebenheiten haben sie keine Gebärmutter in ihrem Fortpflanzungsapparat um ein Kind auszutragen.

Diesen Umstand bezeichnet man auch als strukturelle Infertilität. Diese Männer haben eigentlich kein Fruchtbarkeitsproblem, ihnen fehlt einfach nur die Gebärmutter und Eileiter um den Reproduktionsprozess abzuschließen, weshalb sie auf eine Leihmutter und Eizellenspenderin zurückgreifen müssen.

Es gibt auch die Möglichkeit zur Ein-Eltern-Adoption um Vater zu werden.

Eine Alternative: Die Adoption

Es gibt konservativere Personen, die der Leihmutterschaft etwas zurückhaltend gegenüberstehen oder, auch möglich, sich diesen Prozess aufgrund hoher Kosten nicht leisten können.

Deshalb bleibt ihnen als einzige Möglichkeit, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen, ein minderjähriges Kind zu adoptieren. Folgende Arten der Adoption gibt es:

Inlandsadoption
Das zu adoptierende Kind hat die Deutsche Staatsangehörigkeit oder hat in Deutschland zum Zeitpunkt der Adoption seinen Wohnsitz.
Auslandsadoption
Das zu adoptierende Kind ist ausländisch, und stammt aus einem Land das mit Deutschland ein Adoptionsabkommen hat.

Fragen die Nutzer stellten

Kann ich ohne Gebärmutter schwanger werden?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Nein, die Gebärmutter ist für das Wachstum und die Entwicklung bis zur Geburt notwendig. Ohne Gebärmutter kann sich keine Schwangerschaft einstellen und deshalb kann die Frau weder auf natürliche Weise noch mit den konventionellen Methoden der assistierten Reproduktion Kinder bekommen.

Wenn ich Schwierigkeiten habe, schwanger zu werden und mehrere Versuche in der IVF schon gescheitert sind, brauche ich eine Leihmutter?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Die Leihmutterschaft ist die letzte Möglichkeit bei wiederholten erfolglosen Behandlungen der IVF. Normalerweise greift man auf diese Möglichkeit zurück, wenn mehrere Durchgänge von IVF mit eigenen Eizellen und Gameten eines Spenders durchgeführt wurden. Wenn sich keine Schwangerschaft einstellt oder das Problem in der Gebärmutter liegt, liegt eine medizinische Ursache vor und somit ware die Leihmutterschaft die zu treffende Wahl.

Brauche ich bei einer herzförmigen Gebärmutter eine Leihmutter?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Nicht unbedingt. Auch wenn diese Fehlbildung eine der problematischeren ist, muss nicht immer eine Schwangerschaft ausgeschlossen sein. Außerdem gibt es operative Möglichkeiten um dieses Problem zu beheben bevor man auf eine Leihmutterschaft zurückgreift.

Wenn ich eine Hysterektomie hatte, aber meine Eizellen behalte, kann ich dann diese für die Leihmutterschaft verwenden?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Ja, das Fehlen einer Gebärmutter verhindert eine Schwangerschaft, aber keine in vitro-Fertilisation, wenn Ihre Eierstöcke noch funktionsfähig sind. So werden die Eizellen aus Ihrem Eierstock entnommen, im Labor mit dem Sperma Ihres Partners oder eines Spenders befruchtet und anschließend wird der erzeugte Embryo in die Gebärmutter der schwangeren Frau übertragen, damit sie die Schwangerschaft austragen kann.

Auf diese Weise kann eine Frau ohne Gebärmutter biologische Kinder haben, d.h. Kinder mit ihrer genetischen Ausstattung.

Welche Möglichkeiten habe ich um Mutter zu werden, wenn mir die Gebärmutter fehlt?

durch Andrea Rodrigo (embryologin).

Frauen ohne Gebärmutter, die Mütter werden wollen, haben drei Möglichkeiten:

  • Adoption: erlaubt es ihnen, ein nicht-biologisches Kind zu bekommen.
  • Leihmutterschaft: würde es ihnen erlauben, ein biologisches Kind zu bekommen, wenn sie Eierstöcke haben - vorausgesetzt, es möglich ist, ihre Eier zu benutzen.
  • Gebärmutter-Transplantation: Es handelt sich um eine sehr komplexe Technik, die heute, obwohl es bereits Geburten dadurch gab, immer noch als Versuchsmethode gilt.

Frauen, die zudem keine funktionsfähigen Eierstöcke haben, müssen auf eine Eizellenspende zurückgreifen.

In welchen Ländern muss man beweisen, dass man nicht schwanger werden kann um auf eine Leihmutterschaft zurückgreifen zu können?

durch Natalia Alvarez (projektmanagerin von babygest).

Russland, die USA, Kanada, Griechenland, Georgien und die Ukraine sind die bekanntesten und sichersten Länder für eine Leihmutterschaft. Unter ihnen befinden sich Georgien, Russland, die Ukraine und Griechenland, die von den Wunscheltern verlangen, ihre Unfähigkeit zur Schwangerschaft zu beweisen.

Für Sie empfohlen

In diesem Artikel haben wir über die Unfruchtbarkeitsursachen bei Frauen gesprochen und warum manchmal eine Adoption oder Leihmutterschaft nötig ist, um ein Kind zu bekommen.

Möchten Sie mehr über diese Gründe wissen? Dann können Sie hier in diesen Artikel weiterlesen:

Wir bemühen uns, Ihnen Informationen von höchster Qualität zu liefern.

🙏 Bitte teilen Sie diesen Artikel, wenn er Ihnen gefallen hat. 💜💜 Helfen Sie uns, weiterzumachen!

Literaturverzeichnis

Anchan RM, Missmer SA, Correia KF, Ginsburg ES. Gestational carriers: A viable alternative for women with medical contraindications to pregnancy. Open J Obstet Gynecol. 2013 Jul 1;3(5B):24-31.

Hammarberg K, Stafford-Bell M, Everingham S. Intended parents' motivations and information and support needs when seeking extraterritorial compensated surrogacy. Reprod Biomed Online. 2015 Nov;31(5):689-96.

Fragen die Nutzer stellten: 'Kann ich ohne Gebärmutter schwanger werden?', 'Wenn ich Schwierigkeiten habe, schwanger zu werden und mehrere Versuche in der IVF schon gescheitert sind, brauche ich eine Leihmutter?', 'Brauche ich bei einer herzförmigen Gebärmutter eine Leihmutter?', 'Wenn ich eine Hysterektomie hatte, aber meine Eizellen behalte, kann ich dann diese für die Leihmutterschaft verwenden?', 'Welche Möglichkeiten habe ich um Mutter zu werden, wenn mir die Gebärmutter fehlt?' Und 'In welchen Ländern muss man beweisen, dass man nicht schwanger werden kann um auf eine Leihmutterschaft zurückgreifen zu können?'.

Mehr anschauen