Wann wird der Embryotransfer durchgeführt?

durch Babygest Staff
Aktualisiert am 23/12/2020

Der Embryotransfer ist der letzte Schritt in einer In-vitro-Befruchtung (IVF). Sobald die Embryonen in die Gebärmutter der Leihmutter übertragen worden sind,ist die Arbeit der Reproduktionsmediziner beendet und der Erfolg hängt nun allein von den Embryos selbst ab.

In diesem Artikel erklären wir eine Aspekte im Zusammenhang mit dem Transfer die sich auf den Erfolg desselbigen auswirken können.

Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.

Entscheidungen rund um den Transfer

Es gibt zwei Schlüsselfragen in Bezug auf den Embryotransfer:

  • Die Anzahl der zu übertragenden Embryos
  • In welchem Entwicklungsstag die Embryos übertragen werden

Die Anzahl der Embryos die der Leihmutter im Leihmutterschaftsprozess übertragen werden ist eine Entscheidung, die unter Berücksichtigung des ärztlichen Ratschlag zwischen den Wunscheltern und der Leihmutter gefällt werden sollte. Jedoch sind es letztendlich die Embryologen selbst, die das letzte Wort darüber haben, wann der beste Zeitpunkt für den Embryotransfer ist. Die Patienten sollten dabei selbstverständlich stets zu den Entscheidungen in Kenntnis gesetzt werden.

Die Leihmutterschaft ist die Behandlung der künstlichen Befruchtung, die die meisten Täuschungen und Zweifel hervorruft. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine eine Klinik und eine Agentur
zu wählen, die Transparenz vermittelt und Täuschungen vermeidet.

Dieser letzte Punkt führte schon in der Vergangenheit zu großen Debatten und tut es immer noch, da es sowohl bei Tag 3 als auch bei Tag 5 Vor- und Nachteile gibt. Aus diesem Grund ist die Entscheidung vom Einzelfall und der Merkmale der jeweiligen Umstände abhängig.

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Transfer?

Der beste Zeitpunkt zum Übertragen der Embryos bestimmt die Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut. Das Endziel des Transfers ist die Embryoeinnistung weshalb die Gebärmutterschleimhaut optimal auf den Moment, in welchem die Embryonen in die Gebärmutter eingeführt werden, vorbereitet werden muss.

Die Embryos können dabei entweder am 2., 3. oder 5.-6. Entwicklungsstag (Blastozyste) übertragen werden. Der 4. Entwicklungsstag bleibt davon ausgeschlossen, da sich ab diesem Entwicklungsstadium die Embryos im Morulastadium befinden, welche eine korrekte Beurteilung ihrer Merkmale nicht erlaubt.

Abgesehen von der Empfänglichkeit des Endometriums gibt es noch andere zu berücksichtigende Aspekte: die Embryoqualität, die Anzahl erhaltener lebensfähiger Embryonen, Notwendigkeit einer Präimplantationsdiagnostik (PID), ärztliche Vorgeschichte jeder Patientin...

Lebensfähige Embryos

Eine Mehrlingsschwangerschaft (Zwillinge, Drillinge...) stellt im Gegensatz zur Einlingsschwangerschaft eine Hochrisikoschwangerschaft dar, weshalb in der assistieren Reproduktion verstärkt Wert auf eine verbesserte Embryoselektion gelegt wird damit der Patientin zum Schluss nur ein einzelner Embryo übertragen wird (Single Embryo Transfer) und sich somit das Risiko einer Zwillingsschwangerschaft reduziert.

Ein Transfer am 5-6. Entwicklungsstag erlaubt eine präzisere Auswahl an Embryonen mit größerem Einnnistungspotential. Es kann aber jedoch auch vorkommen, dass keine Embryos mehr für einen Transfer übrigbleiben. Aus dieser Sorge heraus wählen viele einen Transfer am 3. Tag.

Obwohl eine verlängerte Embryokultur bis zum 5. Entwicklungstag (Blastozystenstadium) die Auswahl in vielen Fällen erleichtern kann, wird im Allgemeinen ein Transfer am 3. Tag empfohlen, vor allem wenn wenige Embryonen vorhanden sind. Die Weiterentwicklung der Embryos im Labor vom 3. zum 5. Tag ist eine heikle Angelegenheit; werden diese länger im Inkubator belassen, kann das Wachstum behindert werden weshalb der Embryotransfer zum Schluss gestrichen werden muss.

Die Laborbedingungen und die Qualität der Einreichtungen spielen eine wichtige Rolle in der Entscheidung ob die Embryonen bis zum Blastozystenstadium in Kultur bleiben. Das Labor sollte über geeignete Mittel verfügen, die eine korrekte Entwicklung der Embryo bis zum Zeitpunkt des Transfers ermöglichen.

Präimplantationsdiagnostik

Bestehen familiäre Vorgeschichten zu Erbkrankheiten oder weisen die zukünftigen Eltern eine Form von Gendefekten auf, wird die Durchführung einer PID empfohlen. Auch bei fortgeschrittenem mütterlichen Alter, wiederholtem Einnistungsversagen oder habituellem Abort ist eine PID notwendig.

Der Hauptzweck einer PID ist es jegliche Embryonen mit Gendefekten zu verwerfen, d.h. solche die Gefahr laufen, an einer schweren Erkrankung zu leiden.

Um einen Embryo auf genetischer Ebene untersuchen zu können, muss ihm eine Zelle entnommen und ihre genetische Zusammenstellung evaluiert werden. Dieser Vorgang dauert zwischen 24 und 48 Stunden. Um eine Embryozelle zu entnehmen ohne dabei ihre Entwicklung zu stören, müssen mindestens zwischen 6 und 8 Zellen vorhanden sein. Aus diesem Grund muss in einem IVF/PID-Zyklus zwangsweise der Transfer am 5. Tag erfolgen.

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