Die Leihmutterschaft ist ein komplexer reproduktiver Prozess der den Eingriff verschiedener Experten erfordert wie zum Beispiel Agenturen, Kliniken und Anwälte.
Da die Methode in Deutschland verboten ist, müssen die Personen, die sich für eine Leihmutterschaft interessieren, ins Ausland reisen. Deshalb ist es wichtig, dass die betreffenden Personen die weltweiten Verfahrensweisen in der Leihmutterschaft kennen. In diesem Artikel erklären wir Ihnen Schritt für Schritt was Sie erwartet.
Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.
Die Leihmutterschaft ist laut Embryonenschutzgesetz in Deutschland verboten. Daher ist jegliche Handlung durch Ärzte oder Vermittlung von Leihmüttern strafbar. Wunscheltern und Leihmutter machen sich hingegen nicht strafbar. Abgeschlossene Verträge zwischen den Parteien sind unwirksam und begründen daher keine Elternschaft.
Hier finden Sie mehr dazu: Rechtslage in Deutschland
Deshalb müssen Deutsche ins Ausland gehen um dort eine Leihmutterschaft in Auftrag zu geben.
So gehen Sie dabei vor:
Die meisten fragen sich als erstes wo sie überhaupt anfangen sollen.
Der erste Schritt besteht darin, sich über seriöse Quellen soviele Informationen wie möglich zu holen.
Sich auf Informationen aus dem Netz zu beschränken ist gefährlich. Es gibt zwar immer mehr vertrauenswürdige Quellen im Internet, jedoch geistern trotzdem falsche und unvollständige Informationen im Internet herum.
Aus diesem Grund wurde Babygest entwickelt, ein Magazin und Forum das sich zum Ziel setzt, korrekte und verlässliche Informationen zur assistierten Reproduktion bereitzustellen und den Lesern Freiraum bietet, sich untereinander auszutauschen und individuelle Fragen zu stellen.
Wir empfehlen auch die direkte Kontaktaufnahme zu ausländischen Kinderwunschkliniken.
Geben Sie sich in die Hände vertrauensvoller und erfahrener Experten. Die Leihmutterschaft ist ein ein ethisch und rechtlich komplexer Prozess und deshalb empfehlen wir eine eingehende Beratung.
Mehr Infos über Experten in der Leihmutterschaft finden sie hier: Experten in der Leihmutterschaft.
Jedes Land hat seine eigene Gesetzeslage zur assistierten Reproduktion. Es gibt sogar Länder wie in den USA, in der jeder Bundesstaat seine eigene Gesetzgebung diesbezüglich vorweist.
Deshalb ist es für Sie unerlässlich, die Anforderungen und rechtlichen Bedingungen eines jeden Landes zu kennen, bevor Sie sich für ein Land entscheiden. Wählen Sie das für Ihre Situation und Bedürfnisse am besten passende Land aus.
Die USA, Kanada, Griechenland, Russland, die Ukraine und Georgien sind derzeit die sichersten Länder und bieten die höchste Garantie um eine Leihmutterschaft durchzuführen.
Im Gegensatz bieten Thailand oder Indien, obwohl preislich sehr günstig, keine rechtlichen Garantien. Tatsächlich hat man in beiden Ländern den Zugang zur Leihmutterschaft für ausländische Wunscheltern verboten, da es u.a. zu problematischen Situationen gekommen ist.
Wenn das Land bereits ausgewählt wurde, sollten Wunscheltern verschiedene Agenturen vergleichen und eine davon auswählen mit der sie die Prozedur beginnen wollen.
Dabei kann es hilfreich sein, sich von anderen Wunscheltern Tipps einzuholen damit letzte Zweifel ausgeräumt werden können. Dabei ist auch klar, dass man nicht immer eine Person kennt, die eine Leihmutterschaft hautnah miterlebt hat.
Zögern Sie nicht, sich mit verschiedenen Agenturen in Verbindung zu setzen und stellen Sie für Sie relevante Fragen um die unterschiedlichen Preise und Dienstleistungen vergleichen zu können.
Die Wunscheltern sollten merken, dass die Kommunikation mit der Agentur reibungslos abläuft und dass die Antworten vertrauenswürdig, realistisch und vollständig sind.
Die Leihmutterschaft ist die komplexeste Behandlung im Bereich der assistierten Reproduktion. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich in die Hände von guten Fachleuten begeben. Wir empfehlen Ihnen daher, diesen Artikel zu lesen, um sich zu informieren, bevor Sie diesen Prozess in Angriff nehmen.
Die Auswahl der Leihmutter ist ein wichtiger Schritt. Auch wenn in den meisten Fällen keine biologische Verbindung zwischen dem Kind und der Leihmutter besteht, spielt diese eine wichtigere Rolle im ganzen Verlauf, da sie diejenige ist, die das Kind austrägt und zur Welt bringt.
Es gibt je nach Land und Agentur zwei Möglichkeiten für die Auswahl:
Es kommt auf die persönlichen Vorlieben der Wunscheltern, auf das Land und die Arbeitsweise der Agentur darauf an, ob die Leihmutter selbst ausgesucht wird oder nicht.
Bei einer Gametenspende, entweder Eizellen oder Samen, wird ebenfalls die richtige Spenderin/der richtige Spender ausgewählt.
Damit Sie die beste Auswahl bei der Kinderwunschklinik treffen, welche die In-vitro-Fertilisation durchführen wird, empfehlen wir Ihnen folgende Punkte zu beachten:
Die ausgewählte Einrichtung muss Vertrauen und Professionalität ausstrahlen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie man die richtige Klinik auswählt: Auswahl der Kinderwunschklinik in der Leihmutterschaft.
In einigen Ländern müssen sich Wunscheltern ärztlicher Untersuchungen unterziehen, um zu belegen, dass keine übertragbaren Krankheiten (HIV, Hepatits,etc) vorhanden sind.
Es wird auch ein psychologischer Test durchgeführt um zu überprüfen, ob die Wunscheltern sich emotional auf das Vorhaben vorbereitet haben.
In einigen Ländern sind auch entsprechende medizinische Proben notwendig. Dies dient als Bescheinigung, dass die Leihmutterschaft die einzige wirkungsvolle Behandlungsmethode darstellt.
In diesen Fällen kann ein medizinisches Gutachten im Ursprungsland, hier Deutschland, verlangt werden.
Gleichzeitig wird bei der zukünftigen Leihmutter eine medizinische Untersuchung durchgeführt um sicherzugehen, dass sie gesund sowie körperlich und geistig in der Lage ist, ihre Rolle als Leihmutter einzunehmen.
Im selben Moment wird auch der Honorarvertrag unterzeichnet. Die für die Behandlungsmöglichkeiten benötigten finanziellen Mittel müssen auf ein Treuhandkonto eingezahlt werden bevor der Leihmutterschaftsprozess beginnt.
Die Wunscheltern sollten einen Versicherungsplan für die Leihmutter erstellen lassen. Wenn sie über eine eigene Police verfügt, kann eine Deckungserweiterung oder eine Zusatzversicherung ausreichen.
Dieser letzten Schritt ist jedoch nicht in allen Ländern notwendig. Nicht alle fordern den Abschluss einer Kranken-oder Lebensversicherung für die Leihmutter.
Gleichzeitig bereiten die Anwälte alle rechtlichen Dokumente vor, bevor der Leihmutterschaftsprozess beginnt. Dies ist der Moment, in dem die Verträge und Vereinbarungen über die Leihmutterschaft unterzeichnet werden.
Nachdem alle positive medizinische Gutachten vorliegen und Verträge und Vereinbarungen unterschrieben wurden, beginnt mit man mit der medizinischen Behandlung der assistierten Reproduktion.
Die Kinderwunschklinik wählt je nach Situation der Wunscheltern den für sie am besten geeignete Verfahrensablauf aus.
Die Vorgehensweise wird davon bestimmt, ob Eizellen- oder Samenspenden durch Spender benötigt werden:
Die Samenprobe des Wunschvaters oder Spenders wird für die im Labor durchgeführte Befruchtung der Eizellen vorbereitet.
Nach einer Embryokulturzeit von 3 bis 7 Tagen werden der oder die hochwertigsten Embryonen für den Transfer in die Gebärmutter der Leihmutter ausgewählt; dabei wird auf die Einnistung und die daraus resultierende Schwangerschaft gewartet.
Ungefähr 10-12 Tage nach dem Embryonentransfer wird ein Schwangerschaftstest durchgeführt. Wenn dieser positiv sein sollte, wird das Ergebnis mithilfe eines Ultraschalls 10 Tage später bestätigt.
Wenn sich die Schwangerschaft bestätigt, hat die Leihmutter zwei oder drei Wochen später einen Termin bei ihrem Gynäkologen. Ihr Arzt ist derjenige, der sich um die medizinsche Betreuung kümmert, das heißt, er bestimmt die notwendigen Behandlungen.
Viele Wunscheltern entscheiden sich dafür, beim Ultraschall im zweiten oder dritten Schwangerschaftsmonat dabei zu sein. Für sie ein bewegender Moment, da sie das Kind schon deutlicher erkennen können.
Wegen der Entfernung können die Wunscheltern während des Schwangerschaftsverlauf nicht immer so oft dabei sein wie sie es gerne hätten. Deshalb greifen sie auf andere Kommunikationswege zurück, wie Internet, Skype, Whatsapp, etc.
Die Agentur schickt den Wunscheltern Ultraschallbilder zu. Falls eine direkte Beziehung zwischen der Leihmutter und den Wunscheltern besteht, können sie sich sogar über Skype austauschen.
Wenn sich der Geburtstermin nähert, sollten die Eltern ins jeweilige Land reisen, um hautnah das Kind ab der Geburt kennenzulernen.
Hier können Sie mehr darüber lesen, wie die Schwangerschaft abläuft.
Die Anerkennung der Elternschaft kann während der Schwangerschaft oder nach der Geburt erfolgen. Je nach Land kann die Elternschaft durch ein Abstammungsurteil oder einfach durch eine Geburtsurkunde anerkannt werden.
Wenn das Kind im Ausland bereits registriert wurde, können entsprechende legale Schritte in Deutschland vorgenommen werden. Die Eintragung erfolgt im Standesamt.
Voraussetzung:
Hier finden Sie mehr über die deutsche Rechtslage: Wie ist die Rechtslage in Deutschland?
Ärztlicher Check-up der Wunscheltern, Auswahl eines Samenspenders/Eizellenspenderin (falls nötig), Schaffung von Embryonen, Auswahl der Leihmutter, Ärztlicher Check-up der Leihmutter (und ihres Partners), rechtliche Authorisierung, Embryotransfer, Schwangerschaft, Geburt und Dokumentation und später die Rückkehr nach Hause.
Leihmutterschaft ist sowohl ein medizinischer als auch ein menschlicher Prozess. Im Gegensatz zu anderen Behandlungen der assistierten Reproduktion ist bei diesem Verfahren eine weitere Person neben dem Paar oder der Person mit Kinderwunsch anwesend.
Im Gegensatz zu dem, was bei Gametenspendern passiert, deren Beitrag vor der Schwangerschaft liegt, ist die schwangere Frau während der Fruchtbarkeitsbehandlung, der Schwangerschaft und der Geburt körperlich präsent, mit allen damit verbundenen Risiken, hormonellen Veränderungen und emotionalem Engagement.
Ein vorheriger Dialog, Entscheidungsfindung und Organisation sind entscheidend für den Erfolg des gesamten Verfahrens.
Der richtige Verlauf der Leihmutterschaftsbehandlung hängt ebenso sehr vom Engagement der Wunscheltern ab wie von der Professionalität der Agentur, der Klinik und der Anwälte. Potenzielle Eltern müssen die im Artikel aufgeführten Schritte strikt befolgen, um alle Erfolgsaussichten auf ihre Seite zu stellen.
Die Schwangerschaft ist jedoch ein biologisches und menschliches Phänomen, das durch Komplikationen und unvorhergesehene Ereignisse beeinträchtigt werden kann. Deshalb sollten Eltern alle möglichen Situationen im Vertrag voraussehen und einen zusätzlichen Geldbetrag voraussehen, um mögliche Probleme, die während des Prozesses auftreten können, zu lösen. Eltern wird in der Regel empfohlen, weitere 10-15% ausgehend der Pauschale für mögliche Eventualitäten zu haben.
Der Gesetzgeber gewährt Frauen, die ein Kind auf die Welt gebracht haben, Mutterschutz.
Mutterschutz ist im EU-Recht fest an Schwangerschaft und Entbindung geknüpft. Daher haben logischerweise Leihmütter nach geltendem Recht keinen Anspruch darauf.
Um zu wissen, ob die Leihmutterschaft das Richtige für einen ist, sollte man sich vorher eingehend darüber informieren. Wir laden Sie ein, den nächsten Artikel zu lesen: Was ist Leihmutterschaft?
Der Erfolg hängt größtenteils von der Qualität der Fachleute ab, die im Prozess mitwirken. Wissen Sie, wer welche Rolle innehat? Hier erfahren Sie mehr: Fachleute in der Leihmutterschaft
Damit keine unangenehmen Überraschungen auftreten, sollte man sich vorher bei den Agenturen einen Kostenvoranschlag erstellen lassen. In diesem Artikel lesen Sie, was alles in einer Leihmutterschaftsbehandlung dabei ist und welche zusätzlichen Ausgaben anfallen können. Was ist in einem Kostenvoranschlag in einer Leihmutterschaft inbegriffen?
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