Das Asherman-Syndrom ist eine Gebärmuttererkrankung, die durch das Auftreten von Narben in der Gebärmutterhöhle, den sogenannten Adhäsionen oder intrauterinen Synechien gekennzeichnet ist.
Dieses Narbengewebe an den Wänden der Gebärmutter verengt das Innere der Gebärmutter und verschlechtert die Qualität der Gebärmutterschleimhaut, auch Endometrium genannt, was zu Unfruchtbarkeit bei Frauen führt.
Bei der Behandlung des Asherman-Syndroms werden Gebärmutterverwachsungen operativ entfernt. Die schwersten Fälle können jedoch zu dauerhafter Unfruchtbarkeit führen, so dass eine Frau auf Leihmutterschaft zurückgreifen muss, wenn sie ein biologisches Kind haben möchte.
Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.
- 1.
- 2.
- 3.
- 4.
- 5.
- 6.
- 7.
- 7.1.
- 7.2.
- 7.3.
- 7.4.
- 8.
- 9.
Klassifizierung
Das Asherman-Syndrom kann bei jeder Frau auftreten, die sich einem chirurgischem Eingriff in der Gebärmutter unterzogen hat.
Ungefähr zwischen 6 und 30% der Frauen, bei denen aufgrund von Fehlgeburten eine Kürettage gemacht wurde und ungefähr 25% der Frauen, bei denen eine Kürettage nach der Geburt gemacht wurde, leiden an diesem Syndrom.
Da es Frauen im gebärfähigen Alter betrifft und es somit ihre Schwangerschaft behindert, gilt das Asherman-Syndrom als schwere Krankheit.
Trotzdem bestimmt das Ausmaß dieser Verwachsungen und ihre Lage den Schweregrad von Asherman:
- Mild
- dünne Verwachsungen in der Gebärmutterschleimhaut, die zu einem teilweisen oder vollständigen Verschluss der Gebärmutterhöhle führen.
- Mäßig
- dicke fibromuskuläre Verwachsungen, die mit endometrialem Gewebe bedeckt sind und einen teilweisen oder vollständigen Verschluss der Gebärmutterhöhle herbeiführen.
- Schwer
- verwachsungen von unbeschichtetem Bindegewebe in der Gebärmutterschleimhaut, die die Gebärmutterhöhle teilweise oder vollständig verschließen.
Im schwersten Stadium können sich die Gebärmutterwände festkleben, was die Embryoneneinnistung und -entwicklung in der Gebärmutterschleimhaut verhindert. Darüber hinaus wird oft auch die Durchlässigkeit der Eileiter beeinträchtigt.
Ursachen
Gebärmutterverwachsungen treten als Folge eines Traumas am Endometrium und einer anschließenden Vernarbung des Endometriums auf.
Die Gebärmutterschleimhaut ist die innere Schicht der Gebärmutter, die sich in jedem Menstruationszyklus vermehrt, um schließlich in Form der Menstruation ausgestoßen zu werden.
Verletzungen der Gebärmutterschleimhaut werden in der Regel durch eine Operation an der Gebärmutter verursacht, obwohl es auch andere Gründe geben kann. Diese werden im Folgenden erläutert:
- Kürettage nach einer Abtreibung
- Probleme bei der Nachgeburt
- Postpartale Blutungen
- Kaiserschnitt
- Entfernung von Endometrialfibroiden oder Polypen
- Hysteroskopische Myomektomie
- Beckeninfektion
- Spirale wird eingesetzt
- Genitaltuberkulose und Schistosomiasis
Im Allgemeinen sind alle Verfahren, die eine Dilatation und Kürettage (D&C) erfordern, die häufigste Ursache für Gebärmutterverklebungen.
Man sollte auch beachten, dass das Risiko am Asherman-Syndrom zu erkranken mit jeder Kürettage, die an der Patientin durchgeführt wird, ansteigt.
Symptome
Das häufigste Symptom des Asherman-Syndroms ist die unregelmäßige Menstruation, obwohl einige Frauen keine Veränderung ihrer Blutungen berichten.
Folgende sind die häufigsten Symptome dieser Krankheit:
- Leichte Menstruation, eher braun als rot oder gar keine Menstruation (Amenorrhö).
- Starke Schmerzen während der Menstruation durch die Ansammlung von Blutgerinnseln, die die Gebärmutter nicht verlassen können.
- Endometriose
- Wiederholte Fehlgeburten
- Unfruchtbarkeit
- In den schwersten Fällen können Scheidenblutungen auftreten.
Jedoch findet man diese Symptome nicht nur im Asherman-Syndrom. Sie können aus anderen Gründen auftreten, weshalb eine korrekte Diagnose wichtig ist um die richtige Ursache festzustellen.
Treten dagegen nach einer Kürettage oder Gebärmutteroperation plötzlich Symptome auf, ist es höchstwahrscheinlich das Asherman-Syndrom.
Das Asherman-Syndrom kann zu Unfruchtbarkeit führen, da sich der Embryo nicht in eine beschädigte Gebärmutterschleimhaut einnisten kann, oder die Verwachsungen nur wenig Platz für die Entwicklung des Embryos lassen, was folglich eine Fehlgeburt auslöst.
Diagnose
Wenn aufgrund leichter Mentruationsblutungen oder Schmerzen nach einer D&C der Verdacht auf Asherman-Syndrom fällt, ist eine Untersuchung beim Gynäkologen notwendig.
Routinetests wie Beckenuntersuchung oder Vaginalultraschall reichen nicht aus, um Gebärmutterverwachsungen zu erkennen. Der Ultraschall kann jedoch die Dicke der Gebärmutterschleimhaut messen und/oder andere mögliche Ursachen für Unfruchtbarkeit identifizieren.
Es ist in erster Linie wichtig, andere Krankheiten auszuschließen die unregelmäßige Menstruationen verursachen. Somit wird vermieden, dass weiterhin komplexere und invasivere Tests durchgeführt werden. Diese erklären wir im nächsten Absatz:
- Hysterosalpingographie
- besteht aus einer Röntenaufnahme der Gebärmutter bei der ein röntgendichtes Kontrastmittel gespritzt wird. Dieser macht die Strutkur der Gebärmutter und der Eileiter sichtbar. Mit dieser Methode kann man feststellen, ob die Wände der Gebärmutter verklebt sind und/oder ob die Eileiter eventuell blockiert sind.
- Hysterosonographie
- Der Gebärmutterhals wird mithilfe einer Kochsalzlösung geröntgt. Wie im vorherigen Fall kann man nachvollziehen, wo die Flüssigkeit nicht weiterläuft.
- Hysteroskopie
- ist die zuverlässigste Methode zur Diagnose von Verwachsungen in der Gebärmutter, da sie eine direkte Visualisierung der Gebärmutterhöhle durch die Einführung eines Endoskops durch den Gebärmutterhals ermöglicht.
Behandlung
Die Entfernung von Gebärmutterverwachsungen muss operativ erfolgen. Tatsächlich ist dies im Rahmen der diagnostischen Hysteroskopie möglich.
Wenn sich die Verklebungen innerhalb der Gebärmutter befinden, werden kleine Instrumente eingesetzt, um sie zu schneiden und zu verbrennen. Es ist auch möglich , die Gebärmutterwände zu trennen.
Nach der Behandlung können Verklebungen zurückkehren, insbesondere in schwereren Fällen. Um dies zu vermeiden, werden der Patientin Östrogenpräparate verschrieben, die die Heilung der Gebärmutter und gleichzeitig das normale Wachstum der Gebärmutterschleimhaut fördern.
Im frühem Heilungsprozess ist es auch möglich, einen Gebärmutterballon einzusetzen, um zu verhindern, dass die Wände der Gebärmutter wieder zusammenkleben.
Schließlich ist es möglich, nach dem Haupteingriff periodische Hysteroskopien durchzuführen, um wiederkehrende Verklebungen zu entfernen.
In jedem Fall dient die Behandlung des Asherman-Syndroms dazu, dass die Gebärmutter frei von Verwachsungen bleibt und die Fruchtbarkeit wiederhergestellt werden kann.
Unheilbares Asherman-Syndrom und Leihmutterschaft
Es gibt viele verschiedene schwere Ausprägungen des Asherman-Syndroms wie zum Beispiel unheilbares Asherman-Syndrom oder Endometrialsklerose
Im Gegensatz zu dem, was im Artikel erwähnt wurde, tritt die Sklerose nach Operationen wie der Myomektomie häufiger auf als bei der Kürettage.
Was passiert, ist, dass die Basalwurzel der Gebärmutterschleimhaut herausgezogen wurde, diese folglich nicht wächst und eine Schwangerschaft somit nicht möglich ist. Es kann auch zu Verwachsungen in der Gebärmutter kommen, es findet aber keine Regelblutung statt.
Bei Kinderwunsch ist in diesen Fällen nur eine Leihmutterschaft möglich, bei der eine andere Frau (Leihmutter) für die unfruchtbare Frau das Kind austrägt.
Fragen die Nutzer stellten
Was sind die Ursachen des Asherman-Syndroms?
Das Asherman-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die auftritt, wenn sich Narbengewebe in der Gebärmutterhöhle bildet. Das Problem entsteht am häufigsten nach einer Gebärmutteroperation, vor allem bei Frauen, die mehrere Dilatations- und Kürettageverfahren hatten. Andere Ursachen für das Asherman-Syndrom sind eine schwere nicht-operative Beckeninfektion, Tuberkulose-Infektion oder Bilharziose. Uteruskomplikationen im Zusammenhang mit diesen Infektionen sind noch seltener.
Ist es möglich, mit Asherman-Syndrom schwanger zu werden?
Eine Schwangerschaft kann bei Frauen mit Asherman-Syndrom auftreten. Allerdings beeinträchtigen vorhandene Verwachsungen und der geringe Platz in der Gebärmutter den Verlauf der Schwangerschaft erheblich. Das Risiko einer Fehlgeburt ist sehr hoch.
Darüber hinaus haben Schwangerschaften mit Asherman-Syndrom oder auch nach der Behandlung ein erhöhtes Risiko, zu Problemen in der Plazenta (Placenta previa und Placenta accreta) oder in der Halswirbelsäule zu führen.
Empfiehlt sich beim Asherman-Syndrom eine IVF-Behandlung?
Aufgrund der zahlreichen Risiken für Mutter und Kind sollte eine Frau unter keinen Umständen versuchen, schwanger zu werden. Zuerst müssen diese Verwachsungen operativ entfernt werden.
Nachdem das Asherman-Syndrom behandelt wurde, kann die Patientin professionelle Hilfe bei der Schwangerschaft benötigen, falls sich die Gebärmutterschleimhaut nicht richtig entwickelt. In diesem Fall könnte man eine In-vitro-Fertilisation (IVF) durchführen.
Kann man das Asherman-Syndrom auf natürliche Weise behandeln?
Nein, die einzige Möglichkeit, die Verwachsungen zu entfernen, ist ein operativer Eingriff wie die Hysteroskopie.
Für Sie empfohlen
Wenn Sie Fragen zur Leihmutterschaft haben, empfehlen wir Ihnen den folgenden Artikel zu lesen:
Abgesehen von dieser Krankheit gibt es noch andere Beeinträchtigungen, die die Gebärmutter betreffen und eine Schwangerschaft erschweren. Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Beitrag:
Wir bemühen uns, Ihnen Informationen von höchster Qualität zu liefern.
🙏 Bitte teilen Sie diesen Artikel, wenn er Ihnen gefallen hat. 💜💜 Helfen Sie uns, weiterzumachen!
Hallo,
ich habe Asherman’s und möchte schwanger werden. Welche Behandlung eignet sich für mich?
Hallo,
die Art der Kinderwunschbehandlung hängt vom Schweregrad des Asherman-Syndroms ab. Bei einer leichten oder moderaten Form ist eine IVF möglich, im Gegensatz zur schweren Form, bei der die Leihmutterschaft die einzige Möglichkeit darstellt, ein eigenes biologisches Kind zu bekommen.
Liebe Grüße