Die Gametenspende (Eizellen- und Samenspende) ist eine altruistische und solidarische Handlung, bei dem sich ein junger und gesunder Mensch entscheidet, anderen Menschen mit Fruchtbarkeitsproblemen zu helfen. Auch eine Embryonenspende ist möglich, deren Hauptnachteil darin besteht, dass die Embryonen von anderen unfruchtbaren Paaren und nicht von Spendern stammen. Daher können Menschen mit Sterilitätsproblemen auf die eine oder andere Weise die gewünschte Schwangerschaft erreichen.
In Deutschland ist derzeit nur die Samenspende möglich. Diese ist aufgrund jüngster Gesetzesänderung nicht mehr anonym, d.h. die daraus entstandenen Kinder dürfen später Auskunft zum Spender erhalten.
Im Anschluss finden Sie ein Inhaltsverzeichnis mit allen Punkten, die wir in diesem Artikel behandeln.
Ein Gametenspender ist eine Person, die sich entschließt, ihr genetisches Material einer anderen Person zur Verfügung zu stellen, damit sie schwanger werden kann. Wenn wir von Gametenspende reden, meinen wir Eizellen- und/oder Samenspende.
Im Allgemeinen hilft die Gametenspende Paaren, schwanger zu werden. Dies ist der Fall, wenn das Fruchtbarkeitsproblem durch eine schlechte Qualität der eigenen Keimzellen oder sogar deren Fehlen auftritt, wie es z.B. bei alleinstehenden Frauen geschieht.
Da bei einer Gametenspende auf die eigene Genetik verzichtet wird, ist während des Vorgangs eine psychologische Unterstützung üblich. Der Punkt ist, dass zukünftige Kinder ihre Gene nicht mit ihren Eltern teilen werden, was für einige Leute schwer zu akzeptieren ist.
Es gibt verschiedene Krankheiten, die negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben. Deshalb ist bei Kinderwunsch eine Gametenspende notwendig.
Folgende Situationen führen zu Unfruchtbarkeit:
Ebenso ist bei fehlendem männlichen Partner der Einsatz von Gametenspenden nötig- unabhängig davon, ob Fruchtbarkeitsprobleme vorliegen oder nicht. Dies geschieht bei alleinstehenden Frauen oder lesbischen Paaren, die Mütter werden wollen.
Je nach Unfruchtbarkeitsursache muss auf die ein oder andere Spende zurückgegriffen werden. Im nächsten Abschnitt erklären wir die verschiedenen Arten von Gametenspenden.
Die Eizellenspende bezieht sich auf den Gebrauch von Eizellen einer jungen und gesunden Frau, die sich zur Spende derselbigen entscheidet. Es sollte beachtet werden, dass die Eizellenqualität mit dem Alter drastisch abnimmt.
Aus diesem Grund müssen Spenderinnen unter 35 Jahre alt sein. Da Frauen heutzutage ihre Mutterschaft immer länger hinauszögern, ist in den letzten Jahren die Eizellenspende immer gefragter geworden. Wenn Spendereizellen verwendet werden, ist eine In-vitro-Fertilisation (IVF) notwendig.
Einige der Gründe, warum die Eizellspende verwendet wird, sind die folgenden:
Die Schwangerschaftsraten mit Spendeeizellen sind höher als mit eigenen Eizellen. Doch trotz der hohen Erfolgsraten bei Eizellenspenden wird diese Methode von Patientinnen nur schwer akzeptiert.
Bei der Samenspende wird die Samenprobe eines jungen, gesunden Mannes verwendet. Wenn Spendersamen verwendet werden, kann auf künstliche Befruchtung und In-vitro-Fertilisation (klassische IVF oder ICSI) zurückgegriffen werden.
Folgende Situationen erfordern eine Samenspende:
Darüberhinaus können Lebensstil und Gewohnheiten die Spermienqualität negativ beeinflussen weshalb u.U. auf Spendersamen zurückgegriffen werden muss.
In manchen Fällen müssen beide Keimzellen ersetzt werden: Eizellen und Spermien. Mithilfe dieser Doppelspende werden Embryonen erzeugt, die einer Frau oder einem Empfängerpaar übertragen werden.
Diese Behandlung verursacht die meisten psychologischen Probleme, da keiner der beiden sein Erbgut beisteuert. Darüberhinaus ist diese Method teuer- die Erfolgsraten jedoch sehr hoch und in meisten Fällen eine Schwangerschaft möglich.
Tatsächlich sind diese Prozentsätze denen der Eizellspende ähnlich, da die Qualität der Eizelle einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg einer IVF-Behandlung ist.
Neben der Gametenspende gibt es die Embryonenspende, die jedoch in Deutschland aufgrund rechtlicher Grauzone nicht durchgeführt wird. Dabei werden überzählige Embryonen von anderen Paaren gespendet, die sich einer vorherigen Kinderwunschbehandlung unterzogen haben und zu diesem Zeitpunkt kryokonserviert wurden.
Einer der Hauptvorteile dieser Art der Spende ist, dass sie die Abbruchrate des Zyklus reduziert. Darüberhinaus sind die Kosten der Embryonenadoption niedriger im Vergleich zu anderen Kinderwunschbehandlungen.
In Deutschland ist die Samenspende ein frewilliger und selbstloser Akt. Bei der Samenspende werden daher nur dem Spender entstandene Kosten wie Reisekosten zur Klinik oder entstandener Lohnverlust durch Arbeitsausfall gedeckt.
Die Samenspender erhalten je nach Samenbank eine Pauschale von 130 € pro Abgabe. In Bezug auf die in Deutschland illegale Eizellenspende erhalten Frauen im Ausland eine Entschädigung von 800-1000€.
Jedes Land handhabt eine Gametenspende auf unterschiedliche Weise. Falls Sie eine Gametenspende benötigen, sollten Sie sich daher mit der Gesetzgebung des entsprechenden Landes vertraut machen.
In Ländern wie Deutschland ist die Samenspende halboffen. In diesem Fall können die Eltern die Daten des Spenders nicht einsehen, jedoch hat das daraus entstandene Kind bei Volljährigkeit das Recht, seine Abstammung zu erfahren. Der Spenderprozess wird in einer Kinderwunschklink durchgeführt, die sich darum kümmert, für das Empfängerpaar geeignete Spender auszusuchen.
In anderen Ländern sind die Spender nicht anonym und die Beziehung hängt von den zukünftigen Eltern und dem Spender ab. Es kann sein, dass ein direkter Kontakt zwischen Spender und Empfänger herrscht, die sich sogar persönlich kennenlernen können, oder nur die Identität erfahren können. Es gibt sogar Länder wie die USA, die Familienmitglieder oder Freunden erlauben, für die Wunscheltern zu spenden.
Die Samenspende ist ein uneigennütziger Akt und der Samenspender bekommt daher nur eine Aufwandsentschädigung für die aus der Samenspende entstandenen Kosten wie Reisekosten, Arbeitsausfall, etc. Die Entschädigung liegt bei ungefähr 130€ pro Abgabe und variiert von Samenbank zu Samenbank.
In Deutschland kann das durch eine Samenspende gezeugte Kind seinen biologischen Erzeuger bei Volljährigkeit kennenlernen bzw. die Daten durch die Samenbank auf Anfrage erhalten.
Wenn Sie sich für das Thema Eizellenspenden interessieren, lesen Sie hier weiter: Eizellenspende: Anforderungen, Tests und Verfahren.
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